Gambia
Mit seiner Fläche von 11.000 km² ist das Land etwa halb so groß wie Hessen und kleinster Flächenstaat Afrikas. Gambia ist ein multiethnisches Land, 90 Prozent der Bevölkerung sind muslimischen Glaubens. 2,3 Millionen Menschen leben in dem westafrikanischen Land, das bis auf den Küstenabschnitt vollständig vom Senegal umschlossen ist. Neben der Amtssprache Englisch dominieren die Sprachen Mandinka, Fula und Wolof. Das Klima ist tropisch mit ausgeprägten Regen- und Trockenzeiten, die die Bevölkerung seit jeher in ihrem Lebensalltag herausgefordert haben.
Das Land ist auch ein Fluss. Seit Jahrhunderten ist der Gambia Fluss die Lebensader Gambias. Die Fischerei ist neben der Landwirtschaft und dem Tourismus der Haupterwerbszweig des Landes. Drei Viertel der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft.
Trotz dieses natürlichen Reichtums an Wasser ist Gambia eines der ärmsten Länder der Welt. Die wirtschaftliche Lage, hohe Arbeitslosigkeit und Dürre sind für viele Menschen Gründe, Gambia zu verlassen. Gleichzeitig ist Gambia Transit- und Zufluchtsland für Flüchtlinge und Migranten aus benachbarten Ländern. Beispielsweise haben viele Menschen aus dem Senegal aufgrund des Casamance-Konflikts Schutz im Nachbarstaat gesucht.
Gambia wurde 1965 unabhängig. Seit einem Putsch 1994 herrscht in dem Land innenpolitisch ′angespannte Ruhe′. Nach 22 Jahren autoritärer Herrschaft fanden 2016 freie Wahlen statt. In der Folge hat sich vieles in dem Land zum Positiven verändert, nicht zuletzt haben sich die Menschenrechtsbedingungen verbessert. Die wirtschaftliche und soziale Lage ist aber weiterhin schwierig und stellt viele Menschen vor teilweise kaum zu lösende Probleme.