Landwirtschaft
YIRABAH hat sich das Ziel gesetzt, durch die Erschließung von Landwirtschaftsflächen mit solarbetriebenen Bewässerungsanlagen und Umzäunungen sowie Wissenstransfer in ökologischer Landwirtschaft das Leben und die Arbeit der Bauern im ländlichen Raum Gambias langfristig zu verbessern.
Die Hauptursache von Hunger und Mangelernährung ist Armut. Etwa drei Viertel aller armen, hungernden und mangelernährten Menschen der Erde und in Gambia leben auf dem Land. Mehr als die Hälfte davon sind Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Die mageren Ernten reichen oft nicht aus, um die eigene Familie zu ernähren. Davon sind Frauen, insbesondere Schwangere und Stillende, sowie Kleinkinder am stärksten betroffen. Die Voraussetzung für eine gute geistige und körperliche Entwicklung ist der Zugang zu ausreichender und gesunder Nahrung. Die ländlichen Räume Gambias dürfen nicht zu Verlierern werden.
Der Schlüssel liegt in der besseren Nutzung der Potenziale. Bäuerinnen und Bauern benötigen Zugang zu mehr Wissen über nachhaltige und ressourcenschonende Anbaumethoden. Sie benötigen geeignete Geräte und Bewässerungssysteme, um ihre landwirtschaftlichen Flächen zu bewirtschaften.
Für alle Menschen sind die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Vegetation und Artenvielfalt seit Jahrtausenden die Lebensgrundlage. Hier setzt YIRABAH an. Unser Ziel ist, die Landwirtschaftssysteme der Agroforstwirtschaft und Permakultur in Gambia zu Gunsten natürlicher Ressourcen einzusetzen. Agroforstwirtschaft, d.h. die gezielte Kombination aus Landwirtschaft und Waldbau, ist ein auf der ganzen Welt bekanntes traditionelles Anbauverfahren, das in jüngerer Zeit neue Aufmerksamkeit erlangt hat als nachhaltige Alternative zur modernen Landwirtschaft.
Im Zentrum steht der Gedanke, dass Gehölzarten wie Bäume und Sträucher in wechselseitig nutzbringender Weise koexistieren können mit Feldfrüchten, Grünland und Weidevieh. Agroforstsysteme sind typischerweise artenreicher und widerstandsfähiger gegen Schadwirkungen der Erosion und Pflanzenkrankheiten. Zusätzlich verfügen sie im Vergleich zu rein landwirtschaftlichen Systemen über höhere Gehalte an organischem Kohlenstoff im Boden. Die Böden tragen zur Minderung der Klimawandelfolgen bei, indem sie das Lokalklima regulieren und co2 binden.

Aufbau einer ökologischen Farm
Aufbau einer ökologischen Farm mit ca. 8 ha Landfläche nach den Prinzipien der Agroforstwirtschaft und Permakultur. In Zukunft soll diese Farm als Lernort für den ländlichen Raum Gambias dienen.
Dorfgärten in 4 Dörfern
Dorfgärten in 4 Dörfern mit jeweils 1,5 ha Fläche für den Anbau von Gemüse. Die Gärten wurden mit einer solarbetriebenen Wasseranlage zur Bewässerung, einem Zaun und einer ersten Saatgutspende versorgt. Die Dorfgärten arbeiten in Selbstverwaltung, es werden jährlich Rücklagen für Instandsetzung und kleineren Anschaffungen gebildet, damit versorgen wir ca. 8.000 – 10.000 Menschen in der ländlichen Region.

Aufbau eines Landwirtschaftszentrums
Aufbau eines Landwirtschaftszentrums mit einer Reisschälmaschine, Hirsemehlmaschine, Ölmaschine. Den Strom für die Räume, inklusive einem Büro, liefert das Solardach.